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Bauwerke instand setzen – heute und morgen:
Unter diesem Motto fand die heutige Informationsveranstaltung der LGGHuT (Landesgütegemeinschaft Erhaltung von Bauwerken Hessen – Thüringen e. V.) statt, an der wir auch in diesem Jahr wieder teilgenommen haben.
Im Mittelpunkt standen aktuelle Entwicklungen, neue technische Ansätze und praxisnahe Beispiele rund um die Instandhaltung und Zukunftsfähigkeit von Bauwerken. Der Austausch mit Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen bot wertvolle Impulse und Perspektiven für unsere tägliche Arbeit.
Ein informativer Tag mit vielen anregenden Diskussionen und einem klaren Blick auf die Herausforderungen von morgen.
Sind Sie interessiert an unseren Planer- und Beratungsleistungen? Dann sprechen Sie uns an. Im Zuge turnusmäßiger Bauwerksprüfungen wurden an der Tragstruktur einer südhessischen Tiefgarage deutliche Schädigungen festgestellt. Die Schadensdiagnose hat ergeben, dass sowohl die Bodenflächen als auch die Stützen und Wandsockel eine hohe Chloridbelastung aufwiesen.
Chloridbelastung der Bodenflächen[/caption]
Diese Belastung resultiert überwiegend aus dem Eintrag von Tausalzen, die während der Wintermonate über Fahrzeuge in das Parkhaus eingebracht wurden und im Laufe der Jahre tief in den Beton eindringen konnten.
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Chloridbelastung der Stützen[/caption]
In den geschädigten Bereichen wurde der belastete Beton während der Instandsetzung bis zu einer Tiefe von 6 cm abgetragen. Mit Hilfe eines Chloridkatasters zu Planungsbeginn konnte der erforderliche Betonabtrag auf den Boden- und an den Sockelflächen nochmals deutlich eingegrenzt werden. Im Anschluss erfolgte die Reprofilierung mit einem geeigneten Mörtel. Zusätzlich wurde auf den Bodenflächen eine Betondeckungserhöhung aufgebracht, da die vorhandene Betondeckung nicht ausreichte. Abschließend erhielten die Boden- und Sockelflächen ein Oberflächenschutzsystem in Form einer hellen, nutzerfreundlichen Beschichtung.
Die Tiefgarage mit einer Bodenfläche von insgesamt 5.000 m² konnte nach 7-monatiger Bauzeit den Nutzern wieder übergeben werden.
Sind Sie interessiert an unseren Planer- und Beratungsleistungen? Dann sprechen Sie uns an. Der fast zwanzig Meter lange und acht Tonnen schwere Überbau wurde millimetergenau durch einen Mobilkran in die dafür vorgesehenen Fest- und Gleitlager des Brückenbauwerks eingehoben. Der spektakulär wirkende Vorgang wurde unter den wachsamen Augen der Anwohner sowie der Verantwortlichen der Stadt ausgeführt. Die neue und gleichzeitig breiter ausgelegte Brücke stellt für Fußgänger und Radfahrer eine wichtige Verbindung innerhalb der Ortsteile bzw. eine direkte Anknüpfung an das Fern- und Radwegenetz R 4 in der Wetterau dar.
Rückbau der Balkenbrücke[/caption]
Aufgrund der stark geschädigten Tragstruktur war die Sanierung der alten, in den 1960er Jahren erbauten Balkenbrücke wirtschaftlich nicht mehr möglich. Als Lösung kamen Abbruch und Neubau des Bauwerks in Betracht. Bis es zur Umsetzung kam, erbrachten neben dem Bauherrn weitere Beteiligte bspw. aus den Bereichen Baugrund, Vermessung, Genehmigung, Wasser- und Artenschutz zusätzliche Vorleistungen, die wir auf Basis unserer Objektplanungen für das Bauwerk koordinierten. Starke Regenfälle führten sowohl während des Abbruchs des alten Bauwerks als auch während der Neubauphase zu Überflutungen im Baufeld. Für den Neubau kamen wegen der eingeschränkten Platzverhältnisse Mikropfähle als Gründungs- und Verankerungselemente zum Einsatz. Die Widerlager wurden mit einer Betongüte C35/45 in Ortbetonbauweise errichtet. Der filigran anmutende Überbau dagegen ist eine Fachwerktrogbrücke aus Aluminium. Der fast 20 m lange und 3,5 m breite Steg wurde im Süden Deutschlands gefertigt und mit einem Schwertransporter angeliefert. Die Farbe der wetterfesten und UV-beständigen Antigraffiti-Beschichtung legte der Bauherr fest. Die Geländerhöhe entspricht den Anforderungen der aktuellen Normen.
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Der neue Verbindungssteg ist nach der offiziellen Einweihung für Fußgänger und Fahrradfahrer freigegeben.[/caption]
Mit dieser Maßnahme konnte eine sowohl wirtschaftlichere als auch im Vergleich zur traditionellen Betonbauweise optisch attraktivere Alternative zur Überquerung des Flusses für Fußgänger und Radfahrer realisiert werden. Die Otterberme ermöglicht zudem Otter und anderen Tieren eine gefahrlose Unterquerung des Bauwerks. Die alte Fuß– und Radwegbrücke zeigte im Bauwerksprüfbericht gravierende Mängel im Holz-Überbau auf, woraufhin uns die baulasttragende Kommune umgehend mit der Objektplanung zur Beseitigung der Schäden beauftragte. Unser Konzept sah zwei Verfahrenswege vor.
Die häufigen und langen Niederschläge während der Ausführung der Betonsanierung an dieser über 30 Jahre alten Parkhausspindel brachte ein verstecktes, aber immanentes bauliches Problem zu Tage: Die Regenmassen suchten sich einen anderen Weg, als der ursprüngliche, komplex angelegte Entwässerungsplan vorsah. Unser Sachkundiger Planer entwickelte unverzüglich vor Ort die Lösung für dieses Problem.
Ein Logistikzentrum ist viel mehr als nur ein Lager für Waren. Von hier aus wird über ein effizientes Logistikmanagement der gesamte Warenfluss der zugehörigen Filialen gesteuert. Pünktlichkeit und Frische haben für unseren Auftraggeber oberste Priorität. Wenn die LKW die insgesamt 77 Laderampen für den Warenein- und -ausgang ansteuern, gleicht das Gelände einer geordneten Ameisenstraße. Verzögerungen in der Lieferkette sind auszuschließen – auch dann, wenn eine Sanierung erforderlich ist. Wir kennen Herausforderungen dieser Art. Das Takten der Bauabschnitte gehörte zu unseren zentralen Aufgaben während der Sanierungsausführung.
Folgen der Karbonatisierungskorrosion. Foto SiB[/caption]
Ein Schaden im Stahl-Beton-Verbund kündigt sich u.a. über unterschiedlich sichtbare Merkmale an. Im Bereich der Problemzone - hier an den Sockelflächen der 77 Laderampen - waren Risse, Betonabplatzungen sowie freiliegende, korrodierte Bewehrung zu erkennen. Der Bauherr holte uns aus diesen Gründen als Sachkundige Planer mit an Bord. Durch die nach Norm durchgeführten Untersuchungen erfolgte der Nachweis, dass die Schutzwirkung des Betons gegen Korrosion der Bewehrung wegen sogenannter fortgeschrittener Karbonatisierung stark reduziert war. Begünstigt wurde dieser Prozess durch eine viel zu geringe Betondeckung über der Bewehrung. Der Sprengdruck der sich voluminös ausbreitenden korrodierenden Bewehrung führte zu deutlich erkennbaren Abplatzungen des Betons. Zusätzlich nahmen wir einen anderen möglichen Schädigungsprozess unter die Lupe. Es geht um durch Tausalze verursachte Lochfraßkorrosion. Dieser chemische Angriff auf den Bewehrungsstahl erfolgt punktuell wie das Foto von einem der Bewehrungselemente im Sockelbereich weiter unten veranschaulicht. Die trogförmig, wie Narben sich ausweitenden Löcher können den Stahl komplett zerstören und damit auch seine Tragfunktion. Ein Versagen des Bauteils könnte die Folge sein. Von außen ist dieser Schädigungsprozess zu keiner Zeit erkennbar, das ist das Heimtückische an diesem Schaden.
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Oben der „gesunde“ Stahl, unten im Vergleich der durch Lochfraßkorrosion geschädigte Stahl. Foto SiB[/caption]
Mit unserem Instandsetzungskonzept verfolgten wir zwei wichtige Ziele: Erstens die Wiederherstellung der Standsicherheit durch das Entfernen der geschädigten und Ergänzen von zusätzlicher Bewehrung. Zweitens die Wiederherstellung der Schutzfunktion des Betons mit einer zusätzlichen Oberflächenbeschichtung, um die Dauerhaftigkeit des Bauteils zu erhöhen. Hinter diesen kurzen Sätzen stehen zahlreiche Arbeitsschritte, die wir planten und vor Ort überwachten. Die Sanierungsausführung erforderte höchste Flexibilität. Damit die Laderampen im Wechsel genutzt werden konnten, gehörte in der Phase der Bauzeit die Organisation der situationsabhängig zu taktenden Bauabschnitte zu den zentralen Aufgaben unseres Bauingenieurs und Sachkundigen Planers. Ein in der Bauphase zusätzlich verlegtes, jedoch in den Bauunterlagen nicht vermerktes Entwässerungsrohr musste jetzt aufwändig in einer Tiefgarage beseitigt werden, weil dadurch gravierende, statisch relevante Schäden entstanden sind.
Trennriss in der Beschichtung des Bodens der Tiefgarage. Foto SiB[/caption]
Für den Einbau der Entwässerung in der Zwischendecke wurde seinerzeit der Beton freigestemmt und die bereits verlegten Bewehrungsstäbe durchtrennt. Im Laufe der Zeit verursachte der Sprengdruck der schnell korrodierenden Bewehrung Betonabplatzungen an der Deckenunterseite sowie gravierende Rissbildungen an der Deckenoberseite. Zudem stellten wir an einigen Stellen bereits Lochfraßkorrosion an der Bewehrung fest. Dieser Schaden wird durch die im Winter eingeschleppten Tausalze verursacht. In relativ kurzer Zeit und von außen nicht erkennbar kann die Tragfähigkeit des Bauteils dadurch stark beeinträchtigt werden. Die an diesem Bauwerk festgestellten Schäden erforderten eine zügige Sanierung.
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Nur für die statisch relevanten Bereiche planten wir Notunterstützungsmaßnahmen für die Sanierungsarbeiten in der Tiefgarage ein. Foto SiB[/caption]
Entsprechend des Instandsetzungskonzepts unseres Sachkundigen Planers für die Instandhaltung von Betonbauteilen wurde die defekte und Schaden verursachende Entwässerung entfernt. Das ausführende Unternehmen ergänzte analog unserer Planungsunterlagen die Bewehrung bauteilübergreifend und stellte den Betonquerschnitt der Decke wieder her. Anhand unserer statischen Berechnungen wurden die Bereiche lokalisiert, die während der Bauarbeiten zwingend abgestützt werden mussten.
Mit über 300 Veranstaltungen im Jahr ist die Messe Frankfurt eine der weltweit bedeutendsten Adressen im Messe-, Event- und Kongressbereich. In Spitzenzeiten suchen ca. 11.000 Besucher pro Stunde ihren Weg über die Fußgängerüberführung zum Messegelände. Der Verbindungssteg zwischen dem Torhaus der Messe und den an den Bahngleisen befindlichen Treppentürmen der DB musste saniert werden. Die Vorgaben unseres Auftraggebers an das gesamte Zeitmanagement für die Instandsetzung waren äußerst eng. Die Sanierung ist im Zeitplan abgeschlossen – der Messebetrieb läuft wie gewohnt weiter.
Eindringende Feuchtigkeit verursachte Korrosionsschäden an der Stahlkonstruktion des Bauwerks.[/caption]
Feuchtigkeit bahnte sich zuvor seinen Weg durch das Bauwerk und veranlasste den Bauherrn, uns mit der Ursachenforschung im Rahmen der Bauwerksdiagnostik zu beauftragen. Die vorhandene Flächenheizung im Steg ließ uns während der Untersuchung mit Bedacht vorgehen. Um keine Beschädigungen daran zu verursachen, entschieden wir, dass die erforderliche Kernbohrung nur durch die Entwässerungsrinne durchgeführt wird. Dabei trat soviel Wasser aus dem unterläufigen Estrich, dass die geplante Untersuchung der Stahlkonstruktion mit unserem Endoskop nicht durchführbar war. Weitere Untersuchungen bestätigten, dass Risse und Hohlstellen für das Durchfeuchten der Baukonstruktion verantwortlich waren.
Beseitigung der Undichtigkeiten In den anschließenden Planungsphasen kümmerten wir uns als Sachkundiger Planer um das Instandsetzungskonzept. Auf Basis unserer Voruntersuchungen stellten wir sämtliche notwendigen und fachgerechten Ausführungsschritte auf, damit das Bauwerk für die nächsten Jahre nutzbar bleibt. Dazu gehörten u.a. die Beseitigung aller Korrosionsschäden an der Stahlkonstruktion, die Erneuerung und Erweiterung der Entwässerung sowie die Erneuerung der Abdichtung. Genau 8 Wochen Ausführungszeitraum - zwischen zwei Veranstaltungen - standen dem Unternehmen zur Verfügung. Durch das Planen besonderer Schutzmaßnahmen und die Einteilung in zwei Bauabschnitte konnte der wichtige Verkehrsweg von Passanten auch während der Sanierung genutzt werden. Eng verzahnte Absprachen mit dem Bauherrn, der DB und den Bauleitern der Sanierungsfirma ließen das Projekt von Anfang an rund laufen. [caption id="attachment_2636" align="alignleft" width="223"]
Die neue Entwässerungsrinne verläuft jetzt mittig durch den Fußgängersteg. Ein PMMA-System unter Gussasphalt dichtet das Bauwerk ab.[/caption]
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Die beiden Schwesterunternehmen SiB Ingenieurgesellschaft sowie Reichmann + Partner unter der Leitung von Carsten Reichmann feierten am 06.09.2024 die Einweihung der neuen Geschäftsräume und gleichzeitig den weiteren Unternehmensstandort. Zu den Gästen gehörten langjährige Geschäftspartner sowie die beiden Bürgermeister Michael Merle aus Butzbach und Jürgen Mock aus Ehringshausen, die die besten Glückwünsche zum Unternehmenserfolg überbrachten.
Seit 2021 gehören wir als traditionsreiches Planungsunternehmen dazu - etabliert in der Sachkundigen Planung von Betoninstandsetzungen. Seit mehr als 25 Jahren werden bei uns Planungs- und Überwachungsleistungen bei Instandsetzungen von Stahlbetonbauwerken wie Brücken, Parkbauten oder Hochhäusern abgerufen.
Die Einweihung des neuen Standorts mit modernen Arbeitsplätzen markiert nicht nur einen wichtigen Schritt der beiden Schwesterunternehmen für eine verzahnte Zusammenarbeit, sondern setzt ein weiteres Zeichen für Wachstum. Die Stadt Butzbach hat sich auch hier als attraktiver Standort für Unternehmen etabliert.
Beitragsbild: Bürgermeister Jürgen Mock (Ehringshausen, 1.v.l.), und Bürgermeister Michael Merle (Butzbach, 1.v.r.) gratulieren Carsten Reichmann (2.v.l.) und Karl-Jörg Seelbach (2.v.r.) Keine Frage: Wasser beeinflusst die Dauerhaftigkeit und Nutzbarkeit der im Erdreich liegenden Stahlbetonbauwerke. Eindringende Feuchtigkeit begünstigt das Mitschleppen von schädigenden Umwelteinflüssen wie Chloriden. Zudem verschlechtern Rissbildungen und Betonabplatzungen sowie korrodierende Prozesse der Stahleinlagen den Bauwerkszustand. Viel zu früh war eine Wohnungseigentümergemeinschaft vor genau eine solche Schadenschronologie in der mit einer unter einer mehrstöckigen Wohn– und Freiflächenanlage liegenden Tiefgarage gestellt.
Ursachenforschung: Wie gelangt das Wasser ins Bauwerk?









