14/04/2021

Das Schadensbild ist deutlich verschlechtert. Dabei liegen nur 18 Monate zwischen den durchgeführten Inspektionen. Was bedeutet das für das Sanierungsbudget? Ist der Bauherr gut beraten, wenn die Sanierung „auf die lange Bank geschoben“ wird?

[caption id="attachment_1262" align="alignleft" width="300"] Nach nur 18 Monaten sind am Unterzug umfangreichere Schäden sichtbar. Foto SiB[/caption] Mit den regelmäßigen Inspektionen im Parkhaus hatten wir die Veränderungen der Schadensbilder für den Bauherrn bildlich festgehalten. Nach nur 18 Monaten bereits deutlich zu sehen: die Betonabplatzungen waren sowohl großflächiger als auch tiefergehender und die Korrosion des Bewehrungsstahls war weiter fortgeschritten. Aus statischen Gründen empfahlen wir die Notunterstützung des tragenden Bauteils (Unterzug). Schadstellen um 40 % gestiegen Die zunehmende Schädigung der Betonstruktur erleichterte auch an den Fassaden eines produzierenden Unternehmens über Risse und Schadstellen das Eindringen von Wasser in den Beton. Durch Temperaturwechsel und Frostbeanspruchung beschleunigte sich die Schädigung der Gefügestruktur des Betons deutlich. Unsere Bauingenieure erfassten an diesem Produktionsbetrieb nach der erneuten Fassadenbefahrung 40 % mehr Schadstellen als nur ein Jahr zuvor! Entscheidende Frage: Haftet das neue Material? Für die Instandsetzung von Betonbauteilen müssen je nach Instandsetzungsprinzip verschiedene Materialien auf das Bauteil aufgebracht werden. Entscheidend ist, dass der Untergrund und die neuen Materialien einen Verbund bilden! Deswegen prüfen wir IMMER die differenzierten Anforderungen an die Beschaffenheit der instand zusetzenden Oberfläche. Der Messwert, der Auskunft darüber gibt, ob das neu aufzutragende Material am Untergrund haften bleibt, ist die sogenannte Oberflächenhaftzugfestigkeit. Diesen Messwert analysierten wir neben anderen wichtigen Parametern ebenfalls an der Betonkonstruktion des oben benannten Unternehmens. 5 Jahre später – im Rahmen einer erneuten Bauwerksdiagnostik - war eine deutliche Reduzierung der Oberflächenhaftzugfestigkeit nachzuweisen. Die Auswahl von geeigneten Sanierungsmaterialien ist in einem solchen Fall eingeschränkt. Zusammengefasst: Das „Schieben auf der langen Bank“ führt dazu, dass zu bearbeitende Flächen großflächiger werden. Auch die Bearbeitungstiefe wird umfangreicher. Denn über Monate oder Jahre kann Feuchtigkeit oder sogar Tausalzwasser in die Betonkonstruktion eindringen und den Schädigungsprozess schnell vorantreiben (lesen Sie auch https://www.sib-ingenieure.eu/huckepack-transport-ins-bauwerk-mitgetragene-chloride/ oder https://www.sib-ingenieure.eu/auf-fundierter-faktenbasis-entscheiden/ . Das kostet! Der Mehraufwand entsteht durch einen höheren Arbeitsaufwand von Fachkräften, die den geschädigten Altbeton durch HDW- oder Stemmverfahren beseitigen. Je mehr Altbeton entfernt werden muss, desto höher steigt der Materialbedarf für die neue Betonage. Unter Umständen muss auf teurere Sanierungsmaterialien zurückgegriffen werden, um den Materialverbund sicherzustellen. Weitere Maßnahmen, wie das Aufstellen von temporären Notunterstützungen belasten das Sanierungsbudget zusätzlich. Als Sachkundige Planer geben wir mit unserem Bericht zur Ist-Zustandsfeststellung und Bauwerksdiagnostik die Einstufung der Dringlichkeit einer Sanierung sowie eine grobe Kostenschätzung mit an die Hand. Die Planung von aufeinander abgestimmten Bauabschnitten kann im nächsten Schritt eine gut realisierbare Lösung für die Umsetzung von umfangreicheren Sanierungen sein. Sprechen Sie mich an - ich berate Sie gerne!  
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05/02/2021

Maroder Zustand unter der Erde: ein Teil der nachfolgend beschriebenen Tiefgarage liegt unter einer viel befahrenen Straße. Oberhalb des zweiten baulich getrennten Abschnitts liegen Geschäftsräumlichkeiten. Notunterstützungen sichern bereits die tragende Konstruktion des unterirdischen Bauwerks. Als Experte für schwierige Ausgangssituationen wurden wir hinzugezogen. Dem Auftraggeber liegt jetzt die fundierte Lösung zur Beseitigung der statisch relevanten Schäden vor.

Ins Bauwerk eindringende Feuchtigkeit, rostende Bewehrung oder abplatzende Betonbrocken sind ernst zu nehmende Warnsignale. Sie deuten darauf hin, dass im Inneren der Stahlbetonkonstruktion schleichend standsicherheitsgefährdende Prozesse ablaufen. Oft werden wir hinzugezogen, weil erste Schönheitsreparaturen nichts brachten, sich bspw. das ins Bauwerk eindringende Wasser neue Wege suchte. Unser TIPP: Lassen Sie erst die Ursachen für die Probleme am Bauwerk klären. Ursachenforschung und Ist-Zustands-Analyse im Rahmen der Bauwerksdiagnostik: Wir machen uns vom Bauwerk IMMER gleich zu Beginn ein umfassendes Bild, sehen Baupläne ein und erkennen bereits dadurch kritische Stellen. Das Besondere dieses Beispiels ist die bauliche Trennung der Tiefgarage. Der Abdichtung der Bauteilfuge zwischen den Bauwerken kommt eine besondere Bedeutung zu. Doch sie war nicht mehr vorhanden! So konnte ungehindert Regenwasser in die Zwischenräume der nicht abgedichteten Außenwände im Erdreich eindringen. Ebenso das tausalzbelastete Spritzwasser straßenseitig. Weiterhin wurden in den Wintermonaten durch parkende Fahrzeuge Chloride in die Tiefgarage eingetragen. Ein extrem schädigender Cocktail! Unsere Analysen bestätigten das Problem: Hoher Chlorideintrag im Bereich der Decken, auf den Bodenflächen sowie an den Stützen. An mehreren Bauteilen wurde bereits Lochfraßkorrosion festgestellt. [caption id="attachment_1189" align="alignleft" width="224"] Stütze: zu geringe Betondeckung, korrodierte Bewehrung, Karbona-tisierungsfront liegt hinter der Bewehrung, Chlorideintrag.[/caption] In der Bauwerksdiagnostik setzen wir eine Kombination von elektromagnetischen, elektrochemischen, mechanischen oder chemischen Prüfverfahren ein. Viele dieser Untersuchungen erfolgen völlig zerstörungsfrei wie beispielsweise die Messung der Betondeckung oder die Potentialfeldmessung. Für tiefergehende Analysen werden Bohrkerne entnommen und im Labor untersucht oder Öffnungsstellen begutachtet. Den Umfang der Prüfverfahren legen wir als Sachkundige Planer fest, ebenso die Beprobungsstellen vor Ort. Die richtige Kombination und die anschließende Auswertung erfolgen im Einklang mit den aktuell baurechtlich eingeführten Regelwerken. Im Fall der beschriebenen 60 Jahre alten Tiefgarage kamen weitere Schwachstellen zu Tage: der Beton, der die tragende Stahlkonstruktion vor Korrosion schützt, ist von schlechter Qualität. Das bedeutet, dass er herstellungsbedingt nicht dicht und fest genug ist (Fehlende Betondruckfestigkeit). Den Beton schädigende Stoffe wie bspw. Kohlendioxid (CO2) können leicht eindringen. Die korrosionsschützenden Eigenschaften des Betons gehen verloren (Karbonatisierung wegen Verlust der passivierenden Alkalität) und der innen liegende Stahl fängt an zu rosten (Korrosion). Es folgen Absprengungen der Betonüberdeckung, weil sich das Volumen des Stahls vergrößert. Zudem ist an manchen Bauteilen der „Schutzmantel“ Beton so dünn, dass der korrodierte Stahl bereits an vielen tragenden Bauteilen mit bloßem Auge sichtbar ist (Beispiel: Geforderte Betondeckung an Decke 40 mm, tatsächliche Betondeckung < 10 mm). [caption id="attachment_646" align="alignleft" width="225"] Die Potentialfeldmessung zeigt Flächenbereiche wahrscheinlicher Bewehrungskorrosion an. Hier: Parkdeck eines Unternehmens[/caption] Die Interpretation der durchgeführten Potentialfeldmessung (siehe Beispielfoto links), die die Flächenbereiche wahrscheinlicher Bewehrungskorrosion aufzeigt, erfolgt unter Abgleich der oben beschriebenen Analyseverfahren. Die Ursachen zu den unterschiedlichen Baumängeln sind inkl. Fotodokumentation und Laborergebnissen in dem insgesamt 100-seitigen Technischen Bericht aufgezeigt. Somit hat der Bauherr fundiert ermittelte Informationen zum tatsächlichen Ist-Zustand seines Bauwerks. Zusätzlich erhält der Bauherr eine grobe Kostenschätzung für die fachgerechte Sanierung. Sie zeigt auf, welche Maßnahmen nach aktuellem Regelwerk erforderlich sind, um das Bauwerk wieder nutzbar und dauerhaft fit für die nächsten Jahre zu machen. Unser TIPP: Nehmen Sie den Sachkundigen Planer für Betonsanierungen von Anfang an mit ins Boot. Aufgrund seiner Erfahrung und zertifizierten Expertise lenkt er die Instandsetzung von Anfang in die für den Bauherrn wirtschaftlich gesehen richtige Richtung.
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10/12/2020

Abschied vom Seniorchef!

Unser Unternehmensgründer, Herr Manfred Krieger, verabschiedet sich von uns zum Jahreswechsel. Er will ab 2021 seinen Ruhestand genießen. Nach 30 Jahren Pionier- und Aufbauarbeit als Spezialist in der Fachplanung von Betoninstandsetzungen wollen wir Mitarbeiter einige seiner Meilensteine würdigen:

Seine Mission: Qualitätssicherung Bereits in seinen jungen Jahren setzt sich der Bauingenieur Manfred Krieger für die Einführung von Qualitätsstandards in dem sich zum Spezialgebiet entwickelnden Fachbereich ein. Sein beharrliches Engagement mündet Ende 2005 in die Gründungsmitgliedschaft der GUEP Gütegemeinschaft. Mit der Verleihung des RAL-Gütezeichens in der Folge erhalten Bauherrn damit einen wichtigen Überblick über Planungsbüros, die diese hohen Gütekriterien durch regelmäßigen Nachweis erfüllen. Selbstredend, dass die Umsetzung dieser Qualitätsstandards für uns innerhalb der SiB immer ein zentrales Thema ist. Eine Vision wächst Seine Vision vom eigenen Planungsbüro setzt Herr Krieger 1999 mit anfangs drei weiteren Mitarbeitern um. Heute sind wir 12 Experten mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die dafür sorgen, dass Ihre Sanierungsmaßnahme rundläuft. Die vielseitigen Aufgabenstellungen bilden für uns ein interessantes und spannendes Arbeitsfeld. Dabei hat uns Herr Krieger als Chef stets ermutigt, „über den Tellerrand“ hinaus zu denken, um passgenaue Lösungen zu entwickeln. Mit diesem Impuls hat er auch den Grundstein für persönliche Weiterentwicklungen innerhalb der SiB gelegt. Der umsichtige „Weichensteller“ Mit seinem Blick nach vorne hat Herr Krieger schon immer frühzeitig unternehmerische Weichen gestellt. Sei es in der Ausweitung der Fachgebiete, die wir betreuen, als auch in der Übergabe der operativen Geschäftsleitung an Herrn Seelbach. Die frühzeitige Regelung seiner Nachfolge als geschäftsführender Gesellschafter ist somit nichts Überraschendes, vielmehr wieder ein Zeichen seiner Weitsicht. Die zukünftige Ära mit Herrn Carsten Reichmann als Nachfolger ist so gut vorbereitet, dass wir gemeinsam im Team unsere Aufgaben genauso zielorientiert und harmonisch abwickeln werden. Wir sind sehr dankbar für die gemeinsame Zeit und für das uns entgegengebrachte Vertrauen! Wir freuen uns, dass er gemeinsam mit seiner Frau Caroline Krieger den gewonnenen Freiraum für Familie und das bisher zu kurz gekommene Sportler-Gen ausschöpfen kann. [caption id="attachment_1640" align="alignleft" width="241"] Dipl.-Ing. Carsten Reichmann Gesellschafter I Geschäftsführer[/caption] Die nächste SiB-Ära Ab 2021 ziehen wir unter der Leitung von Herrn Carsten Reichmann an einem Strang. Durch seinen Eintritt gewinnen wir mit Reichmann + Partner eine Schwestergesellschaft hinzu, deren Kernkompetenzen das Leistungsspektrum der SiB ideal ergänzen. Oftmals sind im Rahmen von Betoninstandsetzungen umfangreiche Leistungen der Tragwerksplanung, des Brandschutzes oder der Bauphysik gefragt. Diese Leistungen können wir Ihnen ab 2021 in Kooperation und mit einer Manpower von über 60 Experten anbieten. So ergeben sich Synergien, die Ihrem Bau- oder Sanierungsvorhaben zugutekommen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihm und den Kollegen von Reichmann + Partner. Wichtiger Hinweis: Mit Wirkung vom 01.01.2021 zieht unsere Website um. Die neue Domain lautet www.sib-ingenieure.eu. Bitte lesen Sie hierzu unsere Datenschutzhinweise. Übergang der SiB Ingenieurgesellschaft mbH auf SiB Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG Wir informieren Sie darüber, dass mit Wirkung vom 01.01.2021 das operative Geschäft der SiB Ingenieurgesellschaft mbH (Amtsgericht Friedberg, HRB 2016) von der SiB Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG (Amtsgericht Friedberg, HRA 4896) übernommen wird. Lückenlose Fortsetzung unserer Geschäftsvereinbarung Bestehende Verträge sowie vorliegende Angebote werden ab diesem Datum durch die SiB Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG übernommen. Damit ist sichergestellt, dass Ihre Baumaßnahme bzw. Geschäftsvereinbarung ohne Unterbrechung und mit den Ihnen bekannten Ansprechpartnern bei der SiB fortgesetzt wird. Datenschutz Damit wir Sie weiter kontaktieren können und die weitere Bearbeitung Ihrer Anliegen reibungslos möglich bleibt, gehen alle gespeicherten personenbezogenen Daten auf die SiB Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG über. Dabei handelt es sich um folgende Kategorien personenbezogener Daten:
  • Stammdaten (z.B. Name bzw. Firma, Anschrift, Kontaktdaten und -präferenzen wie E-Mail-Adresse oder Telefonnummer des Ansprechpartners)
  • Auftrags- und Projekthistorie
  • geschäftliche Korrespondenz
Mit dem Übergang Ihrer personenbezogenen Daten ist die Fortführung der Geschäftsbeziehung gewährleistet. Zum Übergang Ihrer Daten kommt es selbstverständlich nur dann, wenn Sie der Übermittlung nicht bis zum 31. Dezember 2020 widersprechen. Den Widerspruch können Sie innerhalb dieser Frist jederzeit und ohne Angabe von Gründen per E-Mail oder per Post an folgende Adresse richten:
  • Post: SiB Ingenieurgesellschaft mbH, Dieselstraße 30 a, 61239 Ober-Mörlen
  • E-Mail: zentrale@sib-gmbh.de.
Bitte beachten Sie, dass wir Ihren Widerspruch nur berücksichtigen können, wenn er innerhalb der genannten Frist erklärt wird. Sofern Sie nach erfolgter Übernahme und damit einhergehender Übermittlung der personenbezogenen Daten die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten unterbinden wollen, wenden Sie sich bitte direkt an die SiB Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG. Sofern Sie nicht fristgemäß widersprechen, übermitteln wir Ihre personenbezogenen Daten auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. f) DSGVO an die SiB Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG. Wir gehen dann davon aus, dass unsere berechtigten Interessen sowie die berechtigten Interessen der SiB Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG an der Fortführung der Geschäftsbeziehungen Ihrem Interesse am Verbleib der Daten beim ursprünglich ausgewählten Geschäftspartner überwiegen.
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29/09/2020

„Schönheitsfehler“ sagen 85 % der Nicht-Fachleute zu Bauschäden wie Risse. „Vernachlässigbar“, entscheiden sie. Laut einer interdisziplinären Studie zur Wahrnehmung von Bauschäden unterschätzen Laien meistens die Tragweite von Schäden der mittleren Kategorie. Das trifft auch auf das Thema Risse im Bauwerk zu.

Wie Sie als Bauherr unliebsame Überraschungen u.a. mit Blick auf das Sanierungsbudget und die Lebensdauer Ihres Bauwerks vermeiden können, beschreiben wir im folgenden Fachbeitrag.

Unterschiedliche Rissarten Schwind-, Schrumpf-, Spalt-, Setz-, Schub, Biege- oder Trennrisse - es gibt zahlreiche Rissarten. Risse im Beton können aus unterschiedlichen, manchmal auch aus sich überlagernden Ursachen entstehen. Auslöser für Rissbildungen können bereits beim Neubau angelegt worden sein. Im Aushärteprozess von massigen (dicken) Betonbauteilen, wie es z.B. bei Fundamenten einer Windkraftanlage der Fall ist, wird Hydratationswärme freigesetzt. Die schnelle Wärmeabgabe an den außen liegenden Bereichen führt zu Temperaturunterschieden im Gesamtbauteil. Durch die unterschiedliche Temperaturverteilung entstehen Spannungen im Bauteil, die zu Rissbildungen führen. Überhaupt nicht sichtbar sind sogenannte Mikrorisse im Beton. Sie sind nur mikroskopisch nachweisbar. Die Ursache liegt in der Verwendung von Zuschlagstoffen, die magmatisch-vulkanischen Ursprungs sind. Kürzlich hatten wir mit diesem Problem im Laufe der Sanierung einer langen Fußgängerbrücke über DB-Gleise zu tun. Die Mindestanforderungen an den Untergrund durch Stemmarbeiten waren nicht gegeben. Als Sachkundiger Planer und Bauüberwacher hatten wir umgehend reagiert und die Umstellung von Stemmarbeiten auf Höchstdruckwasserstrahlen veranlasst. Ohne, dass es zu Verzögerungen im weiteren Sanierungsablauf kam! Weitere mögliche Ursachen für Rissbildungen sind äußere Einwirkungen auf das Bauwerk bspw. durch wachsende Verkehrsbelastungen bei Brücken. Frost oder Korrosion der Bewehrung sind ebenfalls häufige Auslöser für Risse. Je länger sich Bauschäden dieser Art ausweiten können, desto tiefgehender reichen sie ins Bauwerksinnere. Und schädigen die Bausubstanz mit weitreichenden Folgen! Ist der Riss wasserführend? [caption id="attachment_1014" align="alignleft" width="169"] Riss führt an Bewehrungsstäben entlang. Foto: SiB[/caption] In feinen Rissen setzt sich sehr gerne Feuchtigkeit ab. Dabei ist nicht entscheidend, ob sich der Riss durch das ganze Bauteil zieht. Wenn der Riss bis zur Bewehrung reicht, sucht sich das Wasser seinen Weg entlang der Bewehrungsstäbe. Neben einer deutlichen Erhöhung der Korrosionsgefahr der Bewehrungsstäbe sorgt ein eventuelles Miteintreten von stahlaggressiven Stoffen wie Tausalze für eine weitere Folgeschädigung: die Lochfraßkorrosion. Die Stahleinlagen werden regelrecht „angefressen“ (s.a. „Huckepack-Transport – ins Bauwerk mitgetragene Chloride“ oder „Lackschäden am Fuhrpark in Tiefgarage — Rostwasser sorgt für Ärger“). Das sind Ausgangslagen, die die Standsicherheit des Bauwerks beeinträchtigen. Deswegen beraten und informieren wir als Bauingenieure unseren Bauherrn bereits im Vorfeld ausführlich. Versteckte Kosten hinter einem Haarriss An mit Farbe angelegten Betonwänden sind Risse oft gar nicht oder nur minimal sichtbar. Das ist bspw. häufig in Parkhäusern oder Tiefgaragen der Fall. Erst wenn im Rahmen einer Betonsanierung die Oberfläche des Bauteils mit Höchstdruckwasser- oder Sandstrahlen entfernt wird, zeigt sich das Ausmaß der Schädigung. Das Beitragsbild zeigt den Unterschied zwischen sichtbarem Oberflächenriss und die sich ins Bauteilinnere ausweitende Trennung im Betongefüge. Dass eine solche Risstiefe viel Material und Arbeitszeit von Fachkräften „schluckt“, ist nachvollziehbar. Mit der häufig vertretenen Empfehlung, ein Farbanstrich würde doch bei solch feinen Oberflächenrissen reichen, ist der Bauherr schlecht beraten, bedenkt man der oben beschriebenen, sich ausweitenden Folgeschäden. Sie sind bei der Budgetplanung auf der sicheren Seite, wenn Sie um solche „unsichtbaren“ Schäden wissen. Wir kalkulieren diese als Planer der Instandsetzung bereits im Rahmen der Kostenberechnung mit ein. Das ist für uns Routine. Die Rissbehandlung Die Art der Rissbehandlung ist immer bauwerksabhängig. Für eine ständig befahrene Brücke mit Schwerlastverkehr bspw. müssen andere Maßnahmen ergriffen werden als an einer Fassade eines Hochhauses. Die Anforderungen an die Tragfähigkeit und die Dichtheit eines Bauteils erfordern unterschiedliche Sanierungsschritte. Die Frage, ob ein Riss elastisch oder kraftschlüssig verpresst werden muss, legen wir fest. Auf der Baustelle kümmern wir uns auch darum, dass alles richtig umgesetzt wird. Meine TIPPs: Verschaffen Sie sich Sicherheit. Im Rahmen einer Bauwerksdiagnostik durch einen Sachkundigen Planer für Betonsanierung werden Bauschäden umfassend beurteilt. Dabei werden die jeweiligen Anforderungen an das Bauteil berücksichtigt. Für die Dichtheit einer Bodenplatte - z.B. bei einer Weißen Wanne - gelten andere Voraussetzungen als für einen Unterzug. Jährliche Inspektionen zeigen den Grad von auftretenden Veränderungen auf. Vereinbaren Sie mit mir einen kostenneutralen Erstberatungstermin vor Ort.  
Der Weg zur zitierten Studie:
https://news.rub.de/presseinformationen/wissenschaft/2017-06-22-psychologie-wie-menschen-schaeden-gebaeuden-wahrnehmen SFB 837 „Interaktionsmodelle für den maschinellen Tunnelbau
 
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30/07/2020

Unser Auftraggeber machte bei Vergabe des Planungsauftrags richtig Druck. Verständlich, denn Lackschäden am Fuhrpark eines Mieters, ein Finanzinstitut, sorgten für reichlich Ärger. Rostiges Wasser bahnte sich seinen Weg durch die Tiefgarage und tropfte auf die parkenden Firmenfahrzeuge. Das Entfernen der Lackschäden verursachte erhebliche Kosten. Die baulichen Ursachen für dieses Problem sind beseitigt – darum haben wir uns gekümmert.

Undichtigkeiten in der Abdeckung des Oberdecks sorgten in der integrierten Tiefgarage eines Verwaltungskomplexes dafür, dass jahrelang Wasser ins Bauwerk eindringen konnte - in den Wintermonaten in Verbindung mit Tausalzen (lesen Sie auch unseren Blogbeitrag vom 15.01.2020 mit dem Thema „Huckepack-Transport“). Dieser aggressive Angriff ins Innere der Bauwerkskonstruktion begünstigte die schnell voranschreitende Korrosion des Bewehrungsstahls bis hin zur Lochfraßkorrosion. Erst die rostig-braunen Wasserspuren und die Betonabsprengungen machten die in diesem Bauwerk wirkenden chemischen und physikalischen Prozesse sichtbar. Gut nachvollziehbar, dass unser Auftraggeber seine hohen Erwartungen an unser Sanierungskonzept äußerte. Diese haben wir erfüllt. Eine unserer wichtigsten Maßnahmen war die detaillierte Planung der fachgerechten Abdichtung des Oberdecks. Die verwinkelte Konstruktion des Gebäudekomplexes mit horizontal und vertikal verlaufenden Bauteilen machte das zu einer nicht alltäglichen Aufgabe. Mit dem Bauleiter des ausführenden Unternehmens haben wir diese kritischen Stellen detailliert besprochen, wie bspw. die erforderlichen Überlappungen bei den Anschlüssen zu den aufgehenden Bauteilen. Die Arbeiten der Baufirma haben wir überwacht. Jetzt ist alles von oben wieder dicht! Zuvor kümmerten wir uns als Sachkundige Planer natürlich auch um die Sanierung der unter der Abdichtung liegenden Betondecke. Dabei sorgten die nach Abtrag der alten Abdichtung auftauchenden Fugen für eine Überraschung. Teilweise stimmte der tatsächliche Fugenaufbau nicht mit den seinerzeit erstellten Bauplänen überein. Auf diese besondere Situation haben wir umgehend reagiert und hierfür eine technisch optimale Lösung erarbeitet. Das ist für uns Routine, denn erfahrungsgemäß kommen Abweichungen von den Bauplänen häufiger vor. [caption id="attachment_977" align="alignleft" width="300"] Marode Fugen in einer Parkebene. Foto SiB[/caption] Die alten Fugen waren marode und undicht. Der altersbedingte Verschleiß oder Fehler beim Einbau führten ebenfalls zu Undichtigkeiten. Die von außen eindringende oder von Fahrzeugen eingeschleppte Feuchtigkeit konnte sich so leicht seinen Weg durch die Stahlbetonkonstruktion des Parkgebäudes bahnen. Auch dieses Problem ist mittlerweile beseitigt. Die für die Beanspruchungen eines Parkgebäudes notwendigen Fugenkammern und –masse haben wir festgelegt und den fachgerechten Einbau überwacht. Diese kritischen Schnittstellen zwischen den einzelnen Bauteilen sind auch wieder dicht! Wir sind 30 Jahre als Spezialist in der Sachkundigen Planung und Überwachung von Betonsanierungen tätig. Immer wieder erleben wir, dass schwere Schädigungen im Inneren der Betonkonstruktion voranschreiten, ohne dass von außen das Ausmaß der Problematik sichtbar ist. Je länger die Beseitigung der Schadensursachen hinaus gezögert wird, desto aufwändiger und damit kostenintensiver wird die Sanierung für den Bauherrn. Deswegen mein TIPP: Veranlassen Sie das regelmäßige Prüfen Ihrer Parkbauten. Ansprechpartner ist aufgrund der geforderten Erfahrung bei Stahlbetonbauwerken der Sachkundige Planer für Betoninstandsetzungen. Für Brückenbauwerke gilt ein jährliches Prüfintervall – dies ist auch bei Parkbauten empfehlenswert.
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26/05/2020

Renoviert. Danach gesperrt.
Wenn Bauwerke oder Bauwerksteile einsturzgefährdet sind, ist schnelles und vor allen Dingen richtiges Handeln gefragt. Aus Sicherheitsgründen! Doch unsere Bauherren lassen wir mit einer solchen Hiobsbotschaft nicht im Stich.

Nach einem Renovierungsprojekt an Balkonen wurden wir zur Begutachtung hinzu gezogen. Lesen Sie, wie wir den Bauherrn mit einer soliden und wirtschaftlichen Lösung trotz notwendiger Sperrung unterstützt haben.

Frühlingszeit – Beginn der Balkonzeit Für die Bewohner einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) im Rhein-Main-Gebiet muss dieses Vergnügen jedoch noch zurückgestellt werden. Eigentlich sollte ein neues Metallgeländer die Stahlbetonbalkone absturzsicher und die Fassade schöner machen. Doch abgebrochene Betonbrocken, korrodierte Bewehrungen und weitere Merkmale deuten nach Fertigstellung darauf hin, dass das neue Geländer nicht standsicher ist. Als Fachplaner für Betoninstandsetzung wurden wir zur Begutachtung ins Boot geholt. Das sich unserem Sachkundigen Planer und Sachverständigen bereits im Ortstermin offenbarte Bild wurde durch die anschließenden betontechnischen Untersuchungen bestätigt: Die Qualität des Betons ist so desaströs, dass wir sofort die Sperrung der Balkone zum Schutz der Bewohner und Passanten anordnen mussten. Unter zeitlichem Hochdruck arbeitete unser Projektleiter gleichzeitig an den realisierbaren Sanierungsvarianten und zeigte dem Auftraggeber und Bauherrn die wirtschaftlichste Lösung auf. Wegen der speziellen Ausgangssituation empfahlen wir statt einer sehr aufwändigen konventionellen Sanierung der Betonbauteile den Abbruch der alten Balkone (inkl. neuem Geländer) und Ersatz durch Vorstellbalkone. TIPPs:
  1. Bevor Sie Geld für eine Sanierung in die Hand nehmen, lassen Sie sich von einem unabhängigen Experten beraten.
  2. Bei Maßnahmen an Stahlbetonbauwerken sollte der Experte nach geltendem Baurecht ein Sachkundiger Planer für Betonsanierungen sein.
  3. Von diesem Experten erhalten Sie fundierte Informationen zum Zustand des Bauwerks, abgestimmte Planungen zur Sanierung sowie Bauüberwachungsleistungen, damit Ihr Bauvorhaben von Anfang an in die richtige Richtung läuft. Und mit Erfolg abgeschlossen wird!
Fragen Sie mich nach weiteren Informationen.
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30/03/2020

Wie laut ist eigentlich eine Betonsanierung?

Wenn Stemmhammer oder Höchstdruckwasserstrahler mit bis zu 2500 bar hohem Wasserdruck im Einsatz sind, fliegen auf der Baustelle wortwörtlich die „Fetzen“. Geschädigter bzw. Chlorid belasteter Beton wird – je nach Belastungsgrad – bis in eine Tiefe von 10 cm abgetragen. „Das wird laut werden“, gab unser Sachkundiger Planer und Teamleiter, Jan Dömges, bei der Präsentation der möglichen Sanierungsverfahren und Vorgehensweisen dem Bauherrn zu verstehen. Wie laut genau, zeigte die veranlasste Schallmessung im Rahmen einer Probesanierung der Tiefgarage eines Kreishauses in Hessen auf. Das Ergebnis untermauert unsere Empfehlung für das Abtragverfahren.

Mehrere Messstationen geben Aufschluss [caption id="attachment_883" align="alignleft" width="300"] Die Terzschallpegelmesser wurden in Nähe des Arbeitsplatzes ausgerichtet. Foto SiB[/caption] Die Schallmessung erfolgte durch Sachverständige des TÜV Hessen (Technische Überwachung Hessen GmbH) unter Einsatz von mehreren Terzschallpegelmessern im Innen- bzw. Außenbereich. „Die drei Probeflächen für die Sanierung waren im Vorfeld festgelegt. Vor Ort besprachen wir gemeinsam die Reihenfolge und Dauer der jeweiligen Abtragverfahren“, so Dömges. „Über Mobilfunk-Zuruf verständigten wir uns über die Etagen hinweg, wann die Testphasen von jeweils 1 Minute vorüber bzw. die nächste Probeflächen baustellenmäßig mit entsprechenden Schutzmaßnahmen eingerichtet waren.“ Die Schalldruckpegelmesser des TÜV Hessen wurden in den verschiedenen Büroräumen so aufgestellt, dass sie den Schall, der durch die Bauteile weiter geleitet wurde, in Arbeitsplatznähe messen konnten. Der übertragene Baulärm differierte je nach eingesetztem Abtragverfahren und Entfernung des Büros zur Probe-Baustelle. Am lautesten war das Stemmverfahren mit Werten rund um 70 db direkt an der Messstelle im Stockwerk darüber. Auch im entferntesten Büro liegt der Messwert über dem Maximalwert für konzentriertes Arbeiten von 55 db. Sowohl das Punktstrahl- als auch das Rotationsverfahren verursacht Schallimmissionen, die auf allen Ebenen unterhalb der für diese Baumaßnahme geltenden Maximalwerte liegen. Im Übrigen: Die Lautstärke einer normalen Unterhaltung liegt bei einer Entfernung von 2 m bei 60 db. Eine Erhöhung  um 10 db wird als Verdopplung der Lautstärke wahrgenommen. Das Verfahren der Wahl [caption id="attachment_908" align="alignleft" width="300"] 1 (Rotationsdüse), 2 (Punktstrahlverfahren), 3 (Stemmverfahren). Die Dauer für jedes Verfahren betrug 1 Minute. Die unterschiedlichen Abtragergebnisse sind deutlich. Foto SiB[/caption] Das in der Vorplanung bereits empfohlene Höchstdruckwasserstrahlverfahren erweist sich für diese geplante Sanierung auch nach dieser Messung als das Verfahren der Wahl. „Derzeit bin ich mit dem Bauherrn im Gespräch, um die Bearbeitungszeiten und die Sanierungsabschnitte so festzulegen, dass die Mitarbeiter der Kreisbehörde auch bei möglichst geringen Baugeräuschen weiter arbeiten können“, so Dömges. Schließlich soll im Standesamt des Verwaltungsgebäudes das gemeinsame JA auch ohne Begleitgeräusche von Baumaschinen hörbar sein. Die Motorengeräusche vom Kompressor, der außerhalb der Tiefgarage aufgestellt sein wird, werden durch entsprechende Schallschutzmaßnahmen minimiert. Auf diese Weise wird auch die Lärmbelastung in der Nachbarschaft deutlich reduziert.       [caption id="attachment_885" align="alignleft" width="300"] Die Schallmessung fand auch im Außenbereich statt. Foto SiB[/caption]            

Sie interessieren weitere Details zur Umsetzung der Schallmessung oder zu den Technischen Regelwerken? Sprechen Sie mich an.

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15/01/2020

Das Bild über ein Schauspiel der Natur mag heute zur Veranschaulichung eines für unsere Augen unsichtbaren Phänomens in Bauwerken dienen. Bei dem in der Literatur als Huckepack-Transport oder Konvektion (Mittragen, Mitnehmen) beschriebenen chemischen Prozess geht es um Chloride. Salzionen werden vom kapillar eindringenden Wasser mitgenommen und gelangen dadurch deutlich schneller in den Beton.

Welche Bauwerke sind betroffen?   Von konvektiven Chlorideinträgen sind vor allen Dingen während der Winterzeit Straßenbauwerke und Parkbauten betroffen. Der Chloridtransport erfolgt über das Wasser in die Poren des Betons. Je höher der Wassergehalt des Betons, bspw. wie es nach Regen der Fall ist, desto höher kann die Eindringgeschwindigkeit von Chloriden sein. In Abhängigkeit der Qualität ist der Zementstein in der Lage, eine gewisse Menge an Chloriden zu binden. Diese gebundenen Chloride sind für die Bewehrungskorrosion unkritisch. Nur die freien, im Huckpack mit der Porenwasserlösung mitgeschleppten Salzionen sind für die im Beton liegenden, korrosionsanfälligen Bewehrungsstähle eine wirklich ernst zu nehmende Gefahr: Lochfraßkorrosion. Die punktförmigen, sich trogförmig wie Narben ausweitenden Löcher zeigen, anders als bei der normalen Bewehrungskorrosion, keine Ausdehnungserscheinungen. Deswegen bleibt diese Form der Schädigung der Tragwerkskonstruktion meist lange unentdeckt. Erst Öffnungsstellen an kritischen Stellen des Bauwerks geben Aufschluss über den Grad der Schädigung. Wozu sind diese Informationen für den Bauherrn wichtig? Erst über eine vom Sachkundigen Planer durchgeführte Bauwerksbegutachtung erhält der Bauherr Kenntnis über den tatsächlichen Zustand seines Bauwerks. Das Flächenausmaß von Beschädigungen des Betons bis in tiefere Schichten oder der Umfang der Bewehrungskorrosion sind relevant für die Kalkulation des Sanierungsumfangs. Für die Planung und Festlegung des Sanierungsbudgets eine wichtige Entscheidungsgrundlage. Sprechen Sie mich an, wenn Sie Maßnahmenempfehlungen zu einem Sanierungsvorhaben benötigen. Foto zum Beitrag: Pixabay
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