06/09/2022

Wenn die Fassade „bröckelt“ kommen zahlreiche Fragen, Meinungen, Sorgen, Gesetzesvorgaben und Aufgaben auf den Tisch. WEG-Verwalter, Beiräte und (Wohnungs-) Eigentümer stehen vor einer sehr komplexen Thematik: es geht um viel Geld, um Fördermittel für energieeffizientes Sanieren und um Sicherheit und „Ruhe“ für die nächsten Jahre. Als unabhängige Berater und Planer begleiten wir seit Jahren mit einem Expertenteam diesen höchst sensiblen Prozess von energetischen Fassadensanierungen.

Unterschiedliche Ausgangspunkte

Ausbruchstellen an Waschbetonfassaden und/oder von außen ins Bauwerk eindringende Feuchtigkeit sind oft der Ausgangspunkt für eine Sanierung. Aber auch brandschutztechnische Mängel wie bspw. eine aus Holz bestehende Fassaden-Unterkonstruktion erfordern nach aktuellem Baurecht die Beseitigung der erhöhten Brandgefahr bei Wohnhochhäusern. Neben der Thematik der Baumangelbeseitigung bzw. der Sanierung kommt für den Bauherrn darüber hinaus das Gebäudeenergiegesetz, kurz GEG, zum Tragen. Sobald die sogenannte Bagatellgrenze für kleinere Reparaturen überschritten wird, müssen auch die aktuellen Anforderungen an die energetische Sanierung der Bauteile umgesetzt werden. Sanierung der Stahlbetonkonstruktion und energetische Ertüchtigung – zwei Themenfelder anhand von zwei Bespielen beschrieben.

Ein Bauwerk – zwei verschiedene Fassadensysteme

Zwei Fassadensysteme

Die Fassaden von zwei baugleichen, in unmittelbarer Nachbarschaft stehenden Wohnhochhäusern sind sowohl baulich als auch energetisch wieder auf neuestem Stand. Umlaufend sehen Sie die Fassade als vorgehängte, hinterlüftete Fassade (VHF) ausgeführt. In den 1970er Jahren wurden die Außenwände aus unterschiedlichen Materialien errichtet. Diesem erschwerenden Umstand begegneten wir in der Planungsphase mit einer detaillierten Beschreibung der Befestigungsmöglichkeiten für die hinterlüftete Fassade.

Um den Nutzungsbereich der Balkone nicht wesentlich einzuschränken, kam dort wegen des nicht erforderlichen Unterbaus das Wärmedämmverbundsystems (WDVS) zum Einsatz. Zuvor planten wir als Sachkundige Planer die Beseitigung sämtlicher Schäden an der Stahlbetonkonstruktion der Wohnhochhäuser und überwachten die Bauausführung.
 

Die Lösung lag hinter der Fassade

Die Lösung lag hinter der Fassade

Hinter der vorgehängten Waschbeton-Fassade und der innen liegenden Stahlbetonkonstruktion existierte bauseits eine Luftschicht von 4 cm – eine der Ursachen für Energieverlust. Für uns war genau dieser Zwischenraum der Ansatz für eine energetische Lösung.

Entsprechend unserer Planung wurde in die beschriebenen Luftschichtkammern Blähperlit, ein anorganischer und brandschutztechnisch zugelassener Dämmstoff, eingeblasen. Die Dämmwirkung wird durch kleinste Luftzellen erzeugt, die durch das Expandieren des Rohperlits und der guten Verzahnung der Körner entsteht. Auch bei diesen drei Wohnobjekten haben wir uns als Sachkundige Planer um die Beseitigung aller Schäden an den Stahlbetonkonstruktionen gekümmert. Der attraktive Anblick dieser drei Wohnhochhäuser ist von weitem am Stadtrand Frankfurts von der A 661 aus zu sehen. Für die Eigentümer ist diese Maßnahme eine Wertsteigerung. Die Bewohner freuen sich über den Nutzen der energetischen Sanierung.

Fassaden sind die am meisten beanspruchten Bauteile – und sie spiegeln wie kein anderes Bauteil den Wert eines Bauwerks wider. Materialien, Statik, Witterungsschutz, Luftdichtheit, Wärmedämmung oder Brandschutz – diese Themen müssen unbedingt individuell aufeinander abgestimmt werden. Als Sachkundige Planer für Betonsanierungen und Bauüberwacher kümmern wir uns von Beginn an darum, dass die Schäden an den Stahlbetonkonstruktionen beseitigt werden. In den Bereichen Bauphysik, Tragwerksplanung und Brandschutz arbeiten wir schon viele Jahre und bewährt mit Experten eng zusammen. Alle Leistungen für die energetische Fassadensanierungen erhält der Bauherr aus einer Hand. So, wie auch in den beschriebenen Beispielen.

Fragen Sie mich auch nach unserem Informations- und Beratungs-Konzept für WEGs.

 

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