
Der fast zwanzig Meter lange und acht Tonnen schwere Überbau wurde millimetergenau durch einen Mobilkran in die dafür vorgesehenen Fest- und Gleitlager des Brückenbauwerks eingehoben. Der spektakulär wirkende Vorgang wurde unter den wachsamen Augen der Anwohner sowie der Verantwortlichen der Stadt ausgeführt. Die neue und gleichzeitig breiter ausgelegte Brücke stellt für Fußgänger und Radfahrer eine wichtige Verbindung innerhalb der Ortsteile bzw. eine direkte Anknüpfung an das Fern- und Radwegenetz R 4 in der Wetterau dar.

Aufgrund der stark geschädigten Tragstruktur war die Sanierung der alten, in den 1960er Jahren erbauten Balkenbrücke wirtschaftlich nicht mehr möglich. Als Lösung kamen Abbruch und Neubau des Bauwerks in Betracht. Bis es zur Umsetzung kam, erbrachten neben dem Bauherrn weitere Beteiligte bspw. aus den Bereichen Baugrund, Vermessung, Genehmigung, Wasser- und Artenschutz zusätzliche Vorleistungen, die wir auf Basis unserer Objektplanungen für das Bauwerk koordinierten. Starke Regenfälle führten sowohl während des Abbruchs des alten Bauwerks als auch während der Neubauphase zu Überflutungen im Baufeld. Für den Neubau kamen wegen der eingeschränkten Platzverhältnisse Mikropfähle als Gründungs- und Verankerungselemente zum Einsatz. Die Widerlager wurden mit einer Betongüte C35/45 in Ortbetonbauweise errichtet. Der filigran anmutende Überbau dagegen ist eine Fachwerktrogbrücke aus Aluminium. Der fast 20 m lange und 3,5 m breite Steg wurde im Süden Deutschlands gefertigt und mit einem Schwertransporter angeliefert. Die Farbe der wetterfesten und UV-beständigen Antigraffiti-Beschichtung legte der Bauherr fest. Die Geländerhöhe entspricht den Anforderungen der aktuellen Normen.

Mit dieser Maßnahme konnte eine sowohl wirtschaftlichere als auch im Vergleich zur traditionellen Betonbauweise optisch attraktivere Alternative zur Überquerung des Flusses für Fußgänger und Radfahrer realisiert werden. Die Otterberme ermöglicht zudem Otter und anderen Tieren eine gefahrlose Unterquerung des Bauwerks.