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Dunkelzonen adé – die Nachtaufnahme zeigt ein nutzerfreundlich hell erleuchtetes Parkhaus. Das Bauwerk mit 450 Parkplätzen in der Nähe eines mittelhessischen Bahnhofes war in die Jahre gekommen und musste aufgrund der tiefgreifenden Schäden saniert werden. Außerdem sollte erreicht werden, dass sich die Bahnreisenden und Berufspendler zu jeder Tages- und Nachtzeit auf den 4 Parkebenen sicher fühlen. Im Vorfeld hatten sich kluge Köpfe im Detail Gedanken gemacht – das Ergebnis lässt sich sehen.
Lochfraßkorrosion an einem Bewehrungsstahl. Foto SiB[/caption]
Unser Instandsetzungskonzept basiert auf den jeweiligen Erkenntnissen aller Voruntersuchungen und der ermittelten Altbetonklassen gem. TR Instandhaltung. Die bauteilbezogenen Sanierungsmaßnahmen, die sog. Instandsetzungsprinzipien, legen wir entsprechend des gewünschten Zielzustandes fest. In Parkbauten ist es bspw. wichtig, den Boden und die Spritzwasserzonen der Stützen und Wände besonders gut gegen das Eindringen von Tausalzen zu schützen, damit die innen liegenden Bewehrungsstäbe vor Lochfraßkorrosion geschützt bleiben (s. Bild: Lochfraßkorrosion). Die Auswahl der passenden und notwendigen Beschichtung, die Untergrund vorbereitenden Schritte sowie die jeweils richtige Verarbeitungsweise durch das ausführende Unternehmen werden ausführlich in unseren Planungsunterlagen beschrieben und durch Detailzeichnungen ergänzt. Diese Vorgaben unseres Sachkundigen Planers waren auch hier wesentlicher Bestandteil der späteren Ausschreibungsunterlagen, die u.a. detaillierte Angaben zu Materialmengen enthält. Diese Grundlagen bilden im Vergabeverfahren die Basis für eine solide Kalkulation bei Ausführungsunternehmen und ermöglichen uns und dem Bauherrn im Anschluss die Vergleichbarkeit aller Angebote.
Das Beleuchtungskonzept
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Das Licht wurde vorher verschluckt. Foto SiB[/caption]
Für das neue Beleuchtungskonzept wurde ein Fachplaner für Technische Gebäudeausrüstung hinzugezogen. Im unsanierten Zustand waren die Beleuchtungskörper im oben liegenden Deckenspiegel zwischen den Unterzügen angebracht. Das Licht wurde von den seitlichen Stegen verschluckt. Die im Zuge der Sanierung unterhalb der Stege positionierten Beleuchtungsstränge leuchten auf allen Ebenen die gesamten Parkflächen aus. Die von uns empfohlene weiße Oberflächenbeschichtung an Decken, Wänden und Stützen verstärkt die aufhellende Wirkung.
Während der gesamten Instandsetzung war das Parkgebäude weiterhin von den Bahnreisenden und Berufspendlern nutzbar. Damit das möglich war, hatte im Vorfeld unser Sachkundiger Planer Bauabschnitte, Schutzvorkehrungen sowie eine sichere Verkehrsführung ausgetüftelt.
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Eine der hell ausgeleuchteten Parkebenen. Foto SiB[/caption]
Sind Sie interessiert an unseren Planer- und Beratungsleistungen? Dann sprechen Sie uns an. Jedes Stahlbetonbauwerk unterliegt Alterungsprozessen. Spätestens, wenn die Optik eines Bauwerks ein rissiges, verwittertes Düstergrau preisgibt oder abgeplatzte Oberflächen und Rostfahnen sichtbar werden, ist guter Rat wichtig. Wann ist eine Sanierung tatsächlich erforderlich? Wann genügen Ausbesserungsarbeiten? Der regelmäßige Bauwerks-Check ist erforderlich, um Veränderungen der Schäden am Bauwerk besser einordnen zu können.
Gewisse äußere Anzeichen geben Informationen zum aktuellen Bauwerkszustand. Die Abbildung oben zeigt vier Phasen, wobei die Übergänge eher fließend zu sehen sind.
Grün – entspanntes Optimum
Das Bauwerk wurde neu errichtet oder vor kurzem umfassend saniert. In den ersten folgenden Jahren treten kaum nennenswerte Veränderungen auf. Kleine Risse bis zu Rissweiten von 0,2 mm sind zwar unschön, lösen aber nicht zwingend einen Handlungsbedarf aus.
Grüngelb – kritisches Beobachten
Punktuell fallen Ausbesserungen an. Das können auftretende Undichtigkeiten wegen einer defekten Stelle im Entwässerungssystem oder abblätternde Farb- oder Schutzschichten sein. Trotz der Reparaturen sollten die Bauteile bzw. das gesamte Bauwerk weiter beobachtet werden. Denn wenn unerkannte tieferliegende Probleme vorliegen, sollten diese aus wirtschaftlichen Gründen umgehend beseitigt werden. Schlechte Betonqualität oder Bewehrungskorrosion können den Alterungsprozess beschleunigen und den Sanierungsbedarf ausweiten.
Gelb – richtiges Handeln wichtig!
Beton und Bewehrungsstahl sind als Einheit zu betrachten, die im gesunden Verbund sowohl Druck-, Zug- und Biegekräfte im Bauwerk aufnehmen. Die Betonüberdeckung ist der Abstand von der Oberfläche zum innenliegenden Bewehrungsstahl und hat drei wichtige Funktionen zu erfüllen:
- Schutz des Bewehrungsstahls vor Korrosion
- Verbund zwischen Stahl und Beton
- Brandschutz
Ausbruchstellen an Fassadenplatten und undichte Fugen an einem Wohnhochhaus: Feuchtigkeit dringt in die Baukonstruktion/ in die Wohnungen. Herabfallende Teile könnten Passanten treffen. Foto SiB.[/caption]
In dieser Phase geht um Abwehr von Gefahren durch Notmaßnahmen. Die Schäden betreffen nicht nur die Betonhülle, sondern auch in bedenklicher Form die innen liegenden Bewehrungseisen. Ist die Bewehrungskorrosion weit fortgeschritten, können Zug- und Biegekräfte im Bauwerk nicht mehr aufgenommen werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Bauteil oder das komplette Bauwerk bei einer Belastung versagt, ist dann sehr hoch. Eine Gefahr für Leben, Gesundheit oder von materiellen Folgeschäden gilt es abzuwenden. Lesen Sie zu diesem Thema auch (Kleiner Raum, viele Schäden).
Was können Sie als Eigentümer des Bauwerks tun?
Nehmen Sie ab der grüngelben kritischen Beobachtungsphase einen Sachkundigen Planer für Betoninstandhaltungen mit an Bord. Aufgrund der einschlägigen Erfahrung kann er einschätzen, welche Veränderungen am Bauwerk kritisch werden könnten und welche nicht. Im Rahmen der Inspektion, Bauwerksprüfung oder Ist-Zustands-Feststellung werden die Schäden aufgenommen und weitere Maßnahmen besprochen.
Je früher Sie handeln, desto entspannter für Ihr Sanierungsbudget.
Zu langes Abwarten führt dazu, dass die Sanierungskosten überproportional steigen. Gründe für Mehrkosten sind größere Flächenanteile, die zu bearbeiten sind und umfangreichere Bearbeitungstiefen. Das führt zu einem höheren Material- und Stundeneinsatz. Außerdem können Kosten für Zusatzmaßnahmen wie Notunterstützungen das Budget strapazieren.
Warum genau ein Sachkundiger Planer?
In den maßgebenden baurechtlichen Normen und Richtlinien für die Sanierung von Stahlbetonbauwerken wie Parkhäuser, Tiefgaragen, Hochhäuser der Verwaltung oder des Wohnungsbaus, Industriebauten oder von Ingenieurbauwerken wird u.a. eine Notwendigkeit beschrieben, die im Verantwortungsbereich des Bauherrn liegt. Er ist verpflichtet, den Sachkundigen Planer für die Instandhaltung von Betonbauwerken hinzuziehen. Warum? Nur er kann aufgrund seiner Sachkenntnis, seiner praktischen Erfahrungen und tiefergehenden Expertise die Standsicherheitsrelevanz von Schäden bewerten. Außerdem ist geregelt, dass der Sachkundige Planer verpflichtend hinzuzuziehen ist. Dies ergibt sich daraus, dass die TR Instandhaltung bauaufsichtlich eingeführt wurde.
Auch wenn es keine einheitliche Formel für Alterungsprozesse am Bauwerk gibt, mit rechtzeitigem und richtigem Handeln können Sie dem Alterungsprozess Widerstand leisten sowie den Werterhalt des Bauwerks wirtschaftlich sicherstellen.
Der kleine zusätzliche Raum im Freien außerhalb des Wohnraumes wird als Refugium geschätzt, entwickelt sich jedoch insbesondere an Hochhäusern nicht selten ungeahnt zum Sorgenkind. Anfangs, für Laien oft unbemerkt, häufen sich minimale bauliche Schäden, die sich im Laufe der Jahre zu tiefgreifenden und teuren Sanierungsnotwendigkeiten ausweiten können. Lösen sich Betonbrocken aus einer Höhe von über 40 m, ist schnelles Handeln gefragt!
Wenn die Fassade „bröckelt“ kommen zahlreiche Fragen, Meinungen, Sorgen, Gesetzesvorgaben und Aufgaben auf den Tisch. WEG-Verwalter, Beiräte und (Wohnungs-) Eigentümer stehen vor einer sehr komplexen Thematik: es geht um viel Geld, um Fördermittel für energieeffizientes Sanieren und um Sicherheit und „Ruhe“ für die nächsten Jahre. Als unabhängige Berater und Planer begleiten wir seit Jahren mit einem Expertenteam diesen höchst sensiblen Prozess von energetischen Fassadensanierungen.
Zwei Fassadensysteme[/caption]
Die Fassaden von zwei baugleichen, in unmittelbarer Nachbarschaft stehenden Wohnhochhäusern sind sowohl baulich als auch energetisch wieder auf neuestem Stand. Umlaufend sehen Sie die Fassade als vorgehängte, hinterlüftete Fassade (VHF) ausgeführt. In den 1970er Jahren wurden die Außenwände aus unterschiedlichen Materialien errichtet. Diesem erschwerenden Umstand begegneten wir in der Planungsphase mit einer detaillierten Beschreibung der Befestigungsmöglichkeiten für die hinterlüftete Fassade.
Um den Nutzungsbereich der Balkone nicht wesentlich einzuschränken, kam dort wegen des nicht erforderlichen Unterbaus das Wärmedämmverbundsystems (WDVS) zum Einsatz. Zuvor planten wir als Sachkundige Planer die Beseitigung sämtlicher Schäden an der Stahlbetonkonstruktion der Wohnhochhäuser und überwachten die Bauausführung.
Die Lösung lag hinter der Fassade
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Die Lösung lag hinter der Fassade[/caption]
Hinter der vorgehängten Waschbeton-Fassade und der innen liegenden Stahlbetonkonstruktion existierte bauseits eine Luftschicht von 4 cm – eine der Ursachen für Energieverlust. Für uns war genau dieser Zwischenraum der Ansatz für eine energetische Lösung.
Entsprechend unserer Planung wurde in die beschriebenen Luftschichtkammern Blähperlit, ein anorganischer und brandschutztechnisch zugelassener Dämmstoff, eingeblasen. Die Dämmwirkung wird durch kleinste Luftzellen erzeugt, die durch das Expandieren des Rohperlits und der guten Verzahnung der Körner entsteht. Auch bei diesen drei Wohnobjekten haben wir uns als Sachkundige Planer um die Beseitigung aller Schäden an den Stahlbetonkonstruktionen gekümmert. Der attraktive Anblick dieser drei Wohnhochhäuser ist von weitem am Stadtrand Frankfurts von der A 661 aus zu sehen. Für die Eigentümer ist diese Maßnahme eine Wertsteigerung. Die Bewohner freuen sich über den Nutzen der energetischen Sanierung.
Fassaden sind die am meisten beanspruchten Bauteile – und sie spiegeln wie kein anderes Bauteil den Wert eines Bauwerks wider. Materialien, Statik, Witterungsschutz, Luftdichtheit, Wärmedämmung oder Brandschutz – diese Themen müssen unbedingt individuell aufeinander abgestimmt werden. Als Sachkundige Planer für Betonsanierungen und Bauüberwacher kümmern wir uns von Beginn an darum, dass die Schäden an den Stahlbetonkonstruktionen beseitigt werden. In den Bereichen Bauphysik, Tragwerksplanung und Brandschutz arbeiten wir schon viele Jahre und bewährt mit Experten eng zusammen. Alle Leistungen für die energetische Fassadensanierungen erhält der Bauherr aus einer Hand. So, wie auch in den beschriebenen Beispielen.
Fragen Sie mich auch nach unserem Informations- und Beratungs-Konzept für WEGs.
Für zu hoch beladene Transporter wird die ca. 120 m lange Unterführung in Schwalbach immer wieder zum Nadelöhr, wie auch am vergangenen Montag. Der Anfahrschaden führte zu einer sofortigen Sperrung. Deswegen war schnelles Handeln gefragt! Unser Bauingenieur war umgehend vor Ort, um die Standsicherheit des Bauwerks zu prüfen. Über diesen Sondereinsatz berichtete der Hessische Rundfunk – der Beitrag wurde im Rahmen der Hessenschau ausgestrahlt.
Was hat die starken Rissbildungen in der Bodenplatte des noch jungen Bauwerks verursacht? Das Beitragsbild zeigt den Verlauf von Rissen nach der veranlassten Risskartierung und deutet auf ein „spannungsgeladenes“ bauliches Problem hin. Unser Expertenteam aus Sachkundigen Planern und Tragwerksplanern ist gefragt und reagiert mit diesen Maßnahmen.
Übrigens: Frau Panin aus unserem Planerteam hat die Zertifizierung zur Sachkundigen Planerin erfolgreich absolviert.
Mehr Vorgaben, mehr geregelte Möglichkeiten, mehr Blick auf die Belastungen und Umgebungsbedingungen des zu sanierenden Bauwerks. Zum Schutz der Bauherreninteressen ist die sogenannte TR Instandhaltung mit der rechtsverbindlichen Einführung nunmehr in Hessen und in fast allen Bundesländern zum Baurecht geworden. Die drei wesentlichen Änderungen haben wir für Sie zusammengefasst.
Großflächige Feuchtigkeitsspuren und -ränder zeichnen die Decken und Unterzüge in der Tiefgarage unterhalb der Wohn- und Geschäftsräume. Selbst die provisorischen Maßnahmen – Dachrinnen unter den Bauteilfugen mit Ablaufrohren entlang von Stützen – konnten den Wassereintritt und die sich ausbreitende Feuchtigkeit nicht verhindern. Schlimmer noch: das in den Wintermonaten mit Tausalzen versetzte und abgeleitete Wasser wirkte am Fuß der Betonstützen wie eine Salzdusche. Mit fatalen Folgen für die Standsicherheit.
Mit Bitumen vergossene Fuge. Der Füllstoff ist rissig und durchlässig. Foto SiB[/caption]
Im Rahmen der Betonschadensdiagnose untersuchten wir in diesem Projekt u.a. den Bodenaufbau der Freiflächen auf dem Hof oberhalb der Tiefgarage. Das Bild zeigt eine Öffnungsstelle an einer Bauteilfuge. Unter der Asphaltschicht ist - ohne Abdichtungslage (!) - sofort der Beton sichtbar. Die Fuge, die in der Funktion als Dehnungsfuge die Betonbauteile vor Spannungen schützen soll, ist seinerzeit beim Bau heiß mit Bitumen vergossen worden.
Die anfangs guten elastischen Eigenschaften von Bitumen gehen - wie bei jedem anderen elastischen Füllstoff im Laufe der Zeit verloren, deswegen löst sich das Material an den Fugenflanken oder es entstehen durch die Spannungen Risse im Fugenfüllstoff. In Verbindung mit der fehlenden Abdichtung des Bauwerks (die fachgerechte Ausführung nach Technischem Regelwerk fordert eine Abdichtung) kann Regenwasser ohne weiteres in das Bauwerk eindringen und sich weiter ausbreiten.
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Flankenabriss und Risse im Fugenfüllstoff. Grafik SiB[/caption]
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Die provisorischen Ablaufrinnen lösen nicht das eigentliche Problem. Foto SiB[/caption]
Die in den Wintermonaten für die Verkehrssicherheit gestreuten Tausalze führen zu weiteren tiefergehenden Schädigungen, die die Standsicherheit gefährden. Wie auch in diesem Beispiel. Das an den Stützen abgeleitete Wasser führte zu einer sehr hohen Chloridbelastung an den Stützen. Lochfraßkorrosion entsteht.
Unser TIPP:
Vermeiden Sie provisorische Ablaufrinnen als Dauerlösung (lesen Sie auch Provisorische Einbauten bei baulichen Mängel – Kostenrisiko oft nicht bekannt!). Entscheiden Sie sich für regelmäßige Inspektions- und Wartungsuntersuchungen durch einen Sachkundigen Planer für Betoninstandsetzungen. Dieser erkennt rechtzeitig bauliche Schwachstellen (mangelhafte Fugen und andere Baumängel). Fugen bspw. sind Wartungsbauteile. Ihre Lebensdauer beträgt in Abhängigkeit ihrer Funktion und Belastung zumeist nur wenige Jahre. Mit regelmäßigen gezielten Ausbesserungsarbeiten erreichen Sie eine längere Lebensdauer Ihres Bauwerks und verhindern das exponentielle Anwachsen von Sanierungskosten.
Sprechen Sie mich an.
Weil die Anschlussfuge an einer Treppenturmanlage undicht war, wurde vor vielen Jahren eine Auffangwanne mit Entwässerungsleitung unterhalb der Fuge montiert. Seinerzeit erschien dies eine galante Lösung zum Schutz von Fußgängern, die das Treppenbauwerk einige Meter tiefer passierten. Als jedoch die Verblendung im Rahmen unserer Bauwerksdiagnostik vor kurzem entfernt wurde, stockte Vielen der Atem.
"Blätterteigförmige" Korrosionserscheinungen an den statisch relevanten Auflagekonsolen[/caption]
Die untersuchte Treppenanlage ist Teil eines komplexen Stahlbetonbauwerks im verkehrstechnisch pulsierenden Innenstadtbereich einer hessischen Großstadt. Die Treppenturmanlage wird jährlich in den Wintermonaten wegen Vereisungsgefahr mit Tausalzen gestreut. Die Auffangwanne unterhalb der undichten Fuge war wegen der verstopften Entwässerungsrinne zu einem mit Chloridionen angereicherten Bad für die tragende Konstruktion geworden. Ein Desaster, wie auf dem Bild links zu sehen ist. Die „blätterteigförmigen Korrosionserscheinungen“ (sogenannter Blattrost) zeigen den fortgeschrittenen Korrosionszustand der Auflagekonsolen. Ebenso sind die Bewehrungseisen des Stahlbetonträgers von Korrosion stark betroffen, stellenweise sogar mit Lochfraßkorrosion (https://www.sib-ingenieure.eu/huckepack-transport-ins-bauwerk-mitgetragene-chloride/). Die Standsicherheit des (Teil-) Bauwerks ist gefährdet!
Ausgangspunkt vor einigen Jahren war eine undichte Fuge mit überschaubaren Sanierungskosten. Heute stecken viele Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen die Köpfe zusammen, damit diese komplexe Sanierung rund läuft. Als Sachkundige Planer für Betoninstandsetzung kümmern wir uns um jedes Detail zur Planung und Überwachung der Sanierung – für den reibungslosen Ablauf dieser außergewöhnlich gewordenen Sanierung.
Damit die geschädigten Auflagekonsolen gegen neu angefertigte ausgetauscht werden können, muss der untere Teil der Treppe, eine Stahlkonstruktion, aus dem Gesamtbauwerk herausgehoben werden. Hierfür wird ein Schwerlastkran mit einer Traglast von 90 Tonnen benötigt. Die aufwändigen Abstützmaßnahmen, die nicht nur für das eigentliche Baufeld erforderlich sind, erstrecken sich auch auf das Brückenbauwerk, auf dem der Treppenturm steht, um die zusätzlichen Baulasten abzufangen. Außerdem erfolgen bereits jetzt detaillierte Absprachen zu den komplexen Themen Verkehrs- und Ampelführung, Straßensperrung oder Barrierefreiheit.
Summa summarum, das Einbauen von provisorischen Auffangwannen birgt Risiken:
- Der eigentliche Mangel wird nicht behoben.
- Die Schadstelle ist teilweise nicht mehr einsehbar.
- Daraus kann sich mit der Zeit ein umfangreicher Schaden entwickeln. In diesem Beispiel ist die Sanierung heute um ein Vielfaches teurer!
Die versenkbaren Plattformen der Doppelstock-Parkplätze ermöglichen in Parkgebäuden deutlich mehr Parkplätze. Doch gleichzeitig erschwert das ausgeklügelte technische Stapel-System die Inspektion oder Prüfung der tieferliegenden Bauteile. In den Gruben der versenkbaren Plattformen verblieb im aktuell geprüften Bauwerk eine maximale Arbeitshöhe von 1 Meter. Um Aufschluss über den Korrosionszustand der Stahlbewehrung im Beton zu erhalten, führte unser Bauingenieur die sogenannte Potentialfeldmessung durch: aufgrund der baulichen Gegebenheiten „auf Knien“.
Bei einer Korrosion infolge Chlorideinwirkung findet eine Auflösung des Bewehrungseisens statt. Die Bewehrung wird in ihrem Querschnitt aufgelöst und buchstäblich durchtrennt (Lochfraßkorrosion). Auf dem Foto ist erst nach Freilegen der Bewehrung der „angefressene“, deutlich im Querschnitt reduzierte Stahl sichtbar. Foto: SiB[/caption]
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Bei der Korrosion infolge Karbonatisierung sind die Schadstellen erkennbar, wie hier an einer Stützwand. Die Betonabplatzungen werden durch die Volumenvergrößerung des Bewehrungsstahls ausgelöst. Foto: SiB[/caption]
Gezielte Diagnose wichtig
In Parkbauten mit oft bis zu mehreren tausend Quadratmeter Bauwerksfläche ist eine möglichst gezielte Identifikation der Flächenbereiche wahrscheinlicher Bewehrungskorrosion ein zeit- und kostensparender Faktor. Deswegen setzen wir im Rahmen der sachkundigen Ist-Zustandsfestellung unser Potentialfeldmessgerät als zerstörungsfreies Instrument ein. Das Messprinzip basiert auf der Erfassung von Spannungen (elektrischen Potentialen), die bei ablaufender Bewehrungskorrosion durch sogenannte anodische und kathodische Felder ausgelöst werden.
Sowohl Messung als auch Auswertung der Ergebnisse ist eine sehr komplexe Aufgabe, die tiefergehende Kenntnisse in der Betontechnologie und im konstruktiven Ingenieurbau fordert. Das ist bei uns Aufgabe unserer Sachkundigen Planer für Betoninstandsetzungen.
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Grafik zur Potentialfeldmessung zu einem Teilbereich der Tiefgarage. Foto: SiB[/caption]
Die Potential- oder Spannungsfelder werden auf Basis der gesammelten Messdaten grafisch dargestellt. Die mit hoher Wahrscheinlichkeit belasteten Zonen sind rot und lila ausgewiesen (siehe Beispiel Grafik links). Um dieses Messergebnis abzusichern, führt unser Sachkundiger Planer gezielt für diese Bereiche zusätzliche betontechnologische Untersuchungen durch, wie bspw. die Messung vom Chloridgehalt, die Betonüberdeckung, die Karbonatisierungstiefe oder das gezielte Anlegen von Öffnungsstellen in Verdachtsbereichen (siehe Bild oben zum Thema Lochfraßkorrosion). Im Falle der Doppel-Parkplätze mit nur einem Meter Arbeitshöhe hat sich das Eingrenzen der potentiell gefährdeten Bereiche wegen des eingesparten Zeitaufwands des Fachpersonals doppelt bewährt.
Welche Vorteile bringt die Potentialfeldmessung für den Bauherrn?
Wie schon erwähnt, können Flächenbereiche mit wahrscheinlicher Bewehrungskorrosion schneller diagnostiziert werden. Das spart bereits in der Phase der Bauwerksdiagnostik viel Zeit und damit Geld. Außerdem kann der Instandsetzungsbedarf und -umfang durch den Sachkundigen Planer detaillierter ermittelt werden, weil bspw. Abtragtiefen und Materialbedarf exakter planbar sind. Damit erhält der Bauherr wichtige Informationen für das Sanierungsbudget. Zudem wägen wir wirtschaftlich interessante Sanierungswege schon gleich zu Beginn ab. Neben der klassischen Betoninstandsetzung ist bspw. die KKS-Sanierung (KKS= Kathodischer Korrosionsschutz) ein optionaler und für den Bauherrn wirtschaftlich gesehen interessanter Weg. Welche Voraussetzungen hierfür gegeben sein sollten, erläutern wir gerne in einem persönlichen Gespräch.
Rufen Sie mich an. 








